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Lern- und Entwicklungsbegleitung

Von Selbstwirksamkeit und Transparenz: Die Antworten auf Diversität
Der Raup&Ritter Verlag erklärt sein Kompetenzlisten-System CHECK!

Dem Raup&Ritter Verlag ist es mit CHECK! gelungen, die erste vollständige Kompetenzliste in Schülersprache zu entwickeln. Diese Kompetenzliste liegt seit Januar 2016 nicht nur in Form von vier Schülerheften vor, sondern wird zusätzlich durch die Online-Plattform CHECK! Lehrerzimmer ergänzt. Wir fragten die Autoren, Valerie Wildenmann und Philippe Zwick Eby, welche Vorteile die Arbeit mit CHECK! bringt.


INTERVIEW 01Was ist eine Kompetenzliste? Zur Zeit hört man eher von Kompetenzrastern und Lernwegelisten. Könnt ihr diese Begriffe kurz erläutern?

INTERVIEW 03Philippe: „Ein Kompetenzraster bietet einen Überblick über zu erwerbende Kompetenzen. Dabei werden seit einigen Jahren ‚Ich-kann-Formulierungen‘ benutzt, um die Schülerperspektive zu betonen.
Diese Kompetenzen werden in verschiedene Niveaustufen aufgeteilt, wodurch eine Matrix entsteht. In diese Matrix kleben sich die Schülerinnen und Schüler Punkte an ihren jeweiligen individuellen Lernstand.“

INTERVIEW 02Valerie: „Da die Kompetenzformulierungen zumeist sehr grobkörnig sind, werden diese Kompetenzen in sogenannten Lernwegelisten in kleinere Schritte unterteilt. Diese Lernwegelisten beziehen sich jeweils auf eine einzelne Kompetenz des übergeordneten Rasters und differenzieren diese aus. Kompetenzraster und Lernwegelisten legen den Fokus darauf, was Kinder umsetzen können und nicht mehr darauf, welche Seite im Buch bearbeitet wurde.“

INTERVIEW 03Philippe: „Sie sollen den Kindern, Eltern und Lehrpersonen zeigen, was ein Kind schon kann. Und einen Ausblick geben, welche die nächsten Lernziele sind.“

INTERVIEW 02Valerie: „Leider ist diese Darstellung in Form von komplexen Rastern und dazugehörigen Listen extrem unübersichtlich. Wir finden die gängige Darstellung von Kompetenzrastern in Tabellenform deshalb nicht kindgerecht. Und somit geben diese Kompetenzraster nur schlecht Auskunft darüber, was ein Kind bereits kann und was es noch zu lernen gibt.“

INTERVIEW 03Philippe: „Daher haben wir einen anderen Weg gewählt und uns bewußt für eine Kompetenzliste entschieden. In dieser Liste haben wir alle Kompetenzen kleinschrittig und in Schülersprache formuliert. Die Kompetenzen haben wir linear und entwicklungslogisch aufgelistet. Und zwar so, dass sich alle Beteiligten auch darin zurechtfinden können.

Das Lernen muss mehr in die Schülerhände gegeben werden.
Valerie Wildenmann

INTERVIEW 01Könnt ihr genauer ausführen, wie sich eure Kompetenzliste von Kompetenzrastern unterscheidet?

INTERVIEW 03Philippe: „Zunächst einmal haben wir den gesamten Bildungsplan umgesetzt. Wir haben also die erste vollständige Kompetenzliste mit allen Fächern wie Deutsch, Mathematik, Sachkunde, aber auch Musik, Sport, Kunst, Werken, Sozial-, Lern- und Arbeitsverhalten.
Außerdem sehen unsere Hefte einfach spektakulär aus! Wir haben eine wundervolle Illustratorin aus Bremen, Betie Pankoke, die unsere Hefte liebevoll gestaltet hat. Jedes Kapitel wird zeichnerisch von einem Kind begleitet, das die Themen des jeweiligen Kapitels anschaulich illustriert. Die Kinder lieben die Bilder. Und wir auch.“

INTERVIEW 02Valerie: „Wir sind auch über die ich-kann-Formulierungen hinausgegangen und haben konsequent einfache Sprache benutzt. Uns war es besonders wichtig, dass die Kinder selbstwirksam lernen können. Und das können sie nur, wenn sie die Formulierungen auch verstehen.
Unsere Kompetenzliste ist im Vergleich zu Kompetenzrastern sehr kleinschrittig, um den Kindern regelmäßige Erfolgserlebnisse zu ermöglichen und um den Lehrerinnen und Lehrern einen genauen Einblick in die Leistungen Ihrer Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen.
Wir haben, wie schon gesagt, eine Darstellung in Form einer linearen Liste gewählt. Ähnlich einer Lernwegeliste. Das erschien uns die einzig sinnvolle Variante, damit sich die Kinder und Eltern gut orientieren können.
SLIDER CHECK 05
Ich kann es gar nicht oft genug betonen, wie wichtig diese Transparenz für selbstwirksames Lernen ist. Diese Schülerperspektive – gerade in Form von Schülerheften – haben andere nicht. Durch die unübersichtlichen Tabellen und verschiedenen, komplexen Niveaustufen bleibt das Lehren und Lernen weiterhin in der Hand der Lehrerperson. Das Lernen muss mehr in die Schülerhände gegeben werden.“

INTERVIEW 03Philippe: „Außerdem haben wir zusätzlich zu den Schülerheften die Online-Plattform CHECK! Lehrerzimmer brandneu fertigentwickelt! Extra für Lehrerinnen und Lehrer. Eine solche Online-Plattform zur Dokumentation von Schüler-Kompetenzen ist bisher einzigartig.“

INTERVIEW 01Bleiben wir zunächst bei der Kompetenzliste für Schülerinnen und Schüler.
Wie arbeitet man mit den Schülerheften?

INTERVIEW 02Valerie:CHECK! kann ganz vielseitig eingesetzt werden. Natürlich kann man damit offenen Unterricht strukturieren, indem die Schülerinnen und Schüler an den Kompetenzen arbeiten, die ihnen noch fehlen. Zum Beispiel in Form von Lerntheken, die nicht nach leicht-mittel-schwer, sondern nach Kompetenzen geordnet sind. Und immer, wenn ein Kind die Kompetenz beherrscht, bekommt es von der Lehrperson einen Sticker an die entsprechende Stelle im Heft.“

INTERVIEW 03Philippe:CHECK! kann wunderbar als Einstig in ein Thema genutzt werden. Man zeigt den Kindern, woran man in den nächsten Wochen arbeiten wird.“

INTERVIEW 02Valerie: „Auch nach Tests kann die Lehrperson sagen: ‚Holt mal eure CHECK! Hefte raus‘. Und dann markieren die Kinder in ihren Heften die erreichte Kompetenz durch einen Sticker.“

INTERVIEW 01Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren ihre Lernerfolge in ihren CHECK!-Heften.
Ist CHECK! also eine Form der Selbsteinschätzung für die Kinder?

INTERVIEW 03Philippe: „Das ist eine ganz wesentliche Frage! Nein, die Lehrperson entscheidet, ob ein Kind eine Kompetenz erreicht hat oder nicht. Und die Lehrperson muss sich im Vorfeld darüber im Klaren sein, welches die Kriterien für das Erreichen der jeweiligen Kompetenz sind. Zählt es zum Beispiel, wenn ein Kind seine Finger zum Rechnen braucht? Oder muss das Kind ohne Hilfsmittel rechnen können? Das ist natürlich subjektiv. Und muss dem Kind wieder transparent gemacht werden.“

Noten sind nicht mehr zeitgemäß.
Philippe Zwick Eby

INTERVIEW 01Der Lernerfolg eines Kindes zeigt sich also anhand seiner erreichten Kompetenzen.
Und was ist mit den Noten?

INTERVIEW 03Philippe: „Noten werden mit CHECK! endlich überflüssig.
Noten sind nicht mehr zeitgemäß.“

INTERVIEW 01Aha.
Wieso?

INTERVIEW 03Philippe: „Kinder sind unterschiedlich. Klar. Aber in einem sind sie alle gleich: Sie wollen lernen. Die Noten machen dieses natürliche Streben kaputt: Noten kreieren auf konstruierter Weise Kinder verschiedener Klassen. Die Guten, die weniger Guten und die Schlechten. Noten manifestieren damit ein ungerechtes und unwürdiges System, in dem wenige ‚erfolgreiche‘ Menschen viele ‚erfolglose‘ Menschen für einen Bruchteil ihres eigenen Gehaltes hart arbeiten lassen. Dabei braucht unsere Gesellschaft doch die unterschiedlichsten Qualitäten ihrer unterschiedlichsten Bürgerinnen und Bürger!“

INTERVIEW 02Valerie: „Tja, bei dem Thema ist er immer ziemlich leidenschaftlich…“
(lacht)

INTERVIEW 03Philippe: „Um wieder zu Ihrer Frage zurückzukommen: Lernen ist kein Wettbewerb! Jeder Mensch lernt individuell. In einem individuellen Tempo und mit individuellen Schwerpunkten.“

INTERVIEW 02Valerie:CHECK! hindert aber auch niemanden daran, dennoch Noten zu vergeben. Es macht die Benotung sogar deutlich leichter, wenn man nur schnell nachschauen muss, was ein Kind im letzten Halbjahr gelernt hat.“

INTERVIEW 03Philippe: „Und so werden Elterngespräche viel konstruktiver! Weil man den Eltern zeigen kann, wie sie ihr Kind zuhause genau unterstützen können. Das ist deutlich hilfreicher, als wenn sie nur gezeigt bekommen, dass ihr Kind ‚in Mathematik eine 4‘ hat.“

Lernen ist kein Wettbewerb!
Philippe Zwick Eby

INTERVIEW 01Ihr habt den Bildungsplan in Kompetenzen übersetzt und auf vier Hefte verteilt.
Dann braucht also jedes Kind alle vier Hefte?

INTERVIEW 03Philippe: „Wenn man in allen Fächern mit der CHECK! Kompetenzliste arbeiten möchte, dann ja.“

INTERVIEW 01Ist das nicht ein bisschen viel für die Lehrperson? So viele Kapitel verwalten? Da kommt man ja aus dem Stickerverteilen gar nicht mehr heraus?

INTERVIEW 02Valerie: „Stimmt, das ist ziemlich viel Arbeit. Und braucht auch Unterrichtszeit. Ich persönlich konzentriere mich auf einige für mich besonders wichtige Kapitel. Und dann können auch noch die Fachlehrerinnen und Fachlehrer ihr Kapitel übernehmen, wenn sie das möchten. Je selbstständiger Schülerinnen und Schüler damit umgehen können, umso mehr Kapitel kann man führen. Auf jeden Fall ist die Unterrichtszeit sehr gut genutzt. Jede Lehrerin und jeder Lehrer verwendet viel Zeit und Mühe, um den Kindern zurückzumelden, wie sie sich benehmen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir besser darin investieren, den Kindern Rückmeldung zu ihrem Lernzuwachs zu geben. Dann erledigen sich einige Verhaltensprobleme ganz von alleine, weil der Fokus auf dem Lernen liegt.“

INTERVIEW 01Die CHECK! Schülerhefte gibt es nun seit 3 Jahren.
Gibt es schon Erfahrungen beim Einsatz?

INTERVIEW 03Philippe: „Unser CHECK! wird in vielen Testklassen eingesetzt. Die meisten Lehrerinnen und Lehrer haben eine wöchentliche CHECK!-Stunde, in der überprüft oder gefragt wird, was die Kinder gelernt haben. Oder eben täglich einige Minuten, wenn etwas Neues dazu kam. Die Kinder meiner Klasse arbeiten in der Freiarbeit selbstständig nach der CHECK! Kompetenzliste. Sie schätzen selbst ein, wann sie eine Kompetenz erreicht haben. Und schreiben dann, zeitlich individuell an ihr Lerntempo angepasst, einen Mini-Test. Ich beurteile, ob sie die Kompetenz erreicht haben, und die Kinder erhalten sofort ihren Sticker. Danach legen wir fest, an welcher Kompetenz das Kind als nächstes arbeitet. Keine unnötigen Übungsschleifen. Keine Langeweile im Unterricht. Viel weniger Unterrichtsstörungen.“

INTERVIEW 02Valerie: „In allen Rückmeldungen unserer Testschulen wird betont, dass die Arbeit mit CHECK! sehr motivierend für die Kinder ist. Nicht nur wegen der schönen Gestaltung der Hefte.“

INTERVIEW 01In den Schülerheften stehen nur die zu erlernenden Kompetenzen.
Gibt es zu den einzelnen Kompetenzen auch Arbeitsblätter?

INTERVIEW 02Valerie: „Sie ahnen gar nicht, wie oft uns diese Frage schon gestellt wurde. Als ob Arbeitsblätter allein guten Unterricht ausmachen würden! Ich finde, dass jede Lehrerin und jeder Lehrer mehr als genug Arbeitsblätter und anderes Material hat. Wir bringen eine vielseitig einsetzbare Dokumentationsstruktur. Weil es genau das ist, was den Kindern fehlt.“

INTERVIEW 03Philippe: „Und… wir erarbeiten aktuell kostenlos downloadbare Lernmaterialien, die direkt auf einzelne Kompetenzen zugeschnitten sind. Bei über 1300 Kompetenzen haben wir uns damit eine Lebensaufgabe geschaffen.“

INTERVIEW 01Die CHECK! Hefte unterstützen also vor allem die Kinder beim Lernen.
Nun habt ihr aber auch im Januar 2016 etwas für die Lehrerinnen und Lehrer herausgebracht: CHECK! Lehrerzimmer.
Was ist das genau? Was unterscheidet es von den Heften?

INTERVIEW 03Philippe:CHECK! Lehrerzimmer“ ist eine Online-Plattform. Wir reagieren damit auf die Rückmeldungen und Wünsche der Lehrerinnen und Lehrer, die sich eine Klassenübersicht gewünscht haben.“

INTERVIEW 02Valerie: „In der Tat war es ein wenig nervig, wenn man CHECK! zur Unterrichtsvorbereitung nutzen wollte. Bisher musste man dann alle Hefte der Kinder mit nach Hause schleppen, um nachzuschauen, wo die Schülerinnen und Schüler stehen.“

INTERVIEW 03Philippe: „Das Herzstück von CHECK! Lehrerzimmer ist eine Klassenübersicht, bei der alle Kompetenzen und alle Kinder einer Klasse abgebildet sind. Und in dieser Plattform kann man alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse und sogar einer ganzen Schule verwalten.“

INTERVIEW 02Valerie: „Es können also die verschiedenen Lehrerinnen und Lehrer einer Klasse gemeinsam die Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler einsehen und vergeben.“

INTERVIEW 03Philippe: „Und dann hat CHECK! Lehrerzimmer noch weitere Funktionen. Man kann Stoffverteilungspläne ganz leicht und schnell erstellen. Das dauert nur 5 Minuten, da man die Kompetenzen direkt aus der Tabelle auswählen und zusammenstellen kann. Das macht echt Laune! Außerdem kann man individuelle Förderpläne erstellen und sich sogar den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler anzeigen lassen.“

INTERVIEW 01Und was ist, wenn mehrere Kolleginnen und Kollegen in einer Klasse arbeiten?
Habt ihr dafür eine Lösung?

INTERVIEW 02Valerie: „Alle Kolleginnen und Kollegen, die bei CHECK! Lehrerzimmer angemeldet sind, können gemeinsam auf die Daten ihrer Klasse zugreifen.

INTERVIEW 03Philippe: „Sie können Kompetenzen vergeben, aber auch Stoffverteilungspläne und Förderpläne schreiben. Vor allem können sie sehen, woran die Kolleginnen und Kollegen gerade arbeiten. Das erleichtert den Austausch enorm. Bisher geschieht das oft in Form von vielen Klebezettelchen oder einzelnen E-Mails.“

INTERVIEW 02Valerie: „Im Sinne der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung ist es wichtig, ein System zu finden, über das man sich austauschen kann. Bei meinem ersten Vorstellungsgespräch wurde ich gefragt, ob wir am Seminar irgendein Werkzeug bekommen hätten, um diesen ILEB-Prozess zu dokumentieren. Damals musste ich verneinen. Knapp 10 Jahre später habe ich endlich eine befriedigende Antwort.“

Die moderne Lehrperson muss Kinder individuell fördern.
Valerie Wildenmann

INTERVIEW 01Stoffverteilungspläne, Förderpläne, Kompetenzliste.
Ich muss mal ganz provokativ nachfragen: Muss das sein?
Was ist mit Schulbüchern, Tests und Noten? Das hat doch bisher sehr gut funktioniert…

INTERVIEW 03Philippe: „Dieses Bild von Schule ist veraltet. Moderne Pädagogik zeichnet sich dadurch aus, dass man auf die Diversität der Schülerinnen und Schüler eingeht. Dass man die Schüler dort abholt, wo sie stehen. Denn auf Lücken kann man nicht aufbauen. Das fördert Schulversagen.“

INTERVIEW 02Valerie: „In Zeiten der Inklusion ist es utopisch, eine ganze Klasse nach einem einzigen Unterrichtswerk unterrichten zu wollen. Da muss man individuell hinschauen, wo jedes Kind steht. Und das artet ohne eine gute Dokumentationsstruktur schnell in eine chaotische Zettelwirtschaft aus. Die moderne Lehrperson muss Kinder individuell fördern. In pädagogischen Kreisen nennt sich das ILEB – Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung. Jede Lehrperson sollte die Lernvoraussetzungen diagnostizieren, darauf aufbauend Förderpläne und Stoffverteilungspläne erstellen, dann natürlich das Kind entsprechend unterrichten und zu guter Letzt den Erfolg überprüfen. Dieses Konzept hält zunehmend auch in den Grundschulen und sogar in den Gymnasien Einzug. Diese Entwicklung wird durch die Schulgesetzänderung dieses Jahres noch beschleunigt werden, die eine Inklusion behinderter Kinder und Jugendlicher in die allgemeinen Schulen gesetzlich fordert. Damit werden alle Lehrerinnen und Lehrer in Zukunft um Pläne und Dokumentationen von unterschiedlichen Lern- und Leistungsniveaus nicht mehr herumkommen.“

INTERVIEW 01Okay. Aber mal ganz profan nachgefragt: Ist das Programm denn auch sicher?
Immerhin liegen dort die Daten von Hunderten von Schülerinnen und Schülern.

INTERVIEW 03Philippe: „Das ist eine berechtigte Frage. So gesehen sind Daten niemals wirklich sicher. Aber wir tun unser Bestes. Unsere Software-Entwickler arbeiten nach modernsten Standards. Mit SSL- Sicherheitszertifikat und einem Server in Deutschland.“

INTERVIEW 02Valerie: „Unsere Software-Entwickler haben außerdem Regeln für die Passwörter aufgestellt. Sie sagen immer, ein Programm ist nur so sicher wie das Passwort des Benutzers.“

INTERVIEW 01CHECK! Lehrerzimmer ist eine Online-Plattform mit zahlreichen Funktionen.
Seit wann arbeitet ihr schon daran?

INTERVIEW 02Valerie: „Wir arbeiten jetzt seit mehr als drei Jahren an dem Programm. Das war manchmal ganz schön hart. Es gab um jedes Detail endlose Diskussionen.“

INTERVIEW 03Philippe: „Am Anfang wurde CHECK! Lehrerzimmer in Kooperation mit der Onwerk Software-Agentur und der Hochschule Mannheim programmiert und von Professor Dr. Sven Klaus betreut. Im Laufe des Prozesses wurde klar, dass es viel mehr Zeit erfordern würde, diese Plattform umzusetzen. An dieser Stelle wäre es fast nicht mehr weiter gegangen.“

INTERVIEW 02Valerie: „Ja. Wir hatten großes Glück, dass sich Onwerk bereit erklärt hat, das Programm pro bono fertigzustellen. Hier nochmal ein riesiger Dank an Jens Doose, der sich für das Projekt hat begeistern und mitreißen lassen. Denn unsere Wünsche und Vorstellungen waren oft ziemlich utopisch…“

Was mich an dem CHECK!-Portal besonders anspricht, ist
– die reduzierte, aber dennoch sehr ansprechende Optik sowohl des Portals an sich als auch der ausgedruckten Pläne
– die Verzahnung von Kompetenzen, Stoffverteilungsplänen und Förderplänen
– das Sichtbarmachen des Lernfortschritts für den Schüler
– die Förderpläne und die ausgedruckten Lernfortschritte eignen sich hervorragend zur ILEB-Dokumentation“
(CHECK! Lehrerzimmer-Nutzer)

INTERVIEW 01Vielleicht sollte man dazu sagen, dass ihr eure Produkte zum Selbstkostenpreis verkauft.
Wieso tut ihr das?

INTERVIEW 03Philippe: „Bildung ist ein Menschenrecht. Wir finden, dass Schulmittel im Sinne der Chancengleichheit kostenlos sein sollten.“

INTERVIEW 02Valerie: „Und wir wollen keine Verkäufer sein. Wir haben etwas entwickelt, hinter dem wir stehen. Wir freuen uns, wenn die Kolleginnen und Kollegen es nutzen, aber wir sind nicht darauf angewiesen, Business-Pläne zu erstellen, Kompromisse zu machen oder – wie ein schleimiger Businessberater so schön sagte – ‚zu performen‘.“

INTERVIEW 03Philippe: „Wir sind Lehrerinnen und Lehrer und verdienen bereits unseren Lebensunterhalt. Wir sind zum Glück nicht auf Gewinne angewiesen.“

INTERVIEW 02Valerie: „Man muss dazu sagen, dass unser Verlag anfängt, sich selbst zu tragen. Die Einnahmen reichen aus, um Neuerungen umzusetzen. Das reicht uns.“

INTERVIEW 03Philippe: „Jens von Onwerk würden wir manchmal gerne richtig bezahlen können, und wir hätten auch schrecklich gerne das Geld, um all unsere Ideen umzusetzen. Aber bisher ging es eigentlich immer ganz gut.“

INTERVIEW 01Ihr habt ein komplettes Kompetenzlistensystem für Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler erstellt. Was plant ihr als nächstes?

INTERVIEW 02Valerie: „An oberster Stelle möchten wir gerne CHECK! Lehrerzimmer so weiterentwickeln, damit die Lehrerinnen und Lehrer die CHECK!-Kompetenzen verändern und sogar ganze Kompetenzlisten selbst zusammenstellen können. Damit könnten Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten unser Programm nutzen. Viele haben sich ja auch schon die Arbeit gemacht und Lernwegelisten geschrieben. Diese könnten sie dann mit unserer Plattform umsetzen.“

INTERVIEW 03Philippe: „Wir wollen im nächsten Jahr eine neue Version von CHECK! Lehrerzimmer auf den Markt bringen, die noch schöner werden wird. Mit Avataren und E-Mail-Funktion und vielen anderen neuen Möglichkeiten.“

INTERVIEW 02Valerie: „Ich hätte gerne die einzelnen Kapitel als Heftchen gebunden, damit die Lehrer sich ganz individuell die Kapitel zusammenstellen können, mit denen sie arbeiten möchten.“

INTERVIEW 03Philippe: „Und unser nächster großer Meilenstein wird natürlich…
Valerie, darf ich das schon verraten?“

INTERVIEW 02Valerie: „Klar!
Schieß raus!“

INTERVIEW 03Philippe: „… eine Online-Schüler-Plattform!
Da können sich die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern zuhause einloggen und können ihren aktuellen Lernstand und ihren aktuellen Förderplan einsehen. Eine bessere Transparenz geht doch nicht, oder?“

INTERVIEW 02Valerie: „So wie ich den Zwick kenne, will er die restlichen 1285 Lernmaterialien, passend auf jede Kompetenz abgestimmt, auch noch machen…“

INTERVIEW 03Philippe: „Ja.
Die Lernmaterialien sind weiterhin in Arbeit.“

INTERVIEW 01Das klingt nach unendlich viel Engagement. Ihr arbeitet jetzt seit 4 Jahren nebenberuflich an dem CHECK! Kompetenzlistensystem. Was motiviert euch?

INTERVIEW 03Philippe: „Mir macht die ganze Verlagsarbeit ziemlich Spaß.
Es gibt so vielfältige Aufgaben zu erledigen. Hier bin ich Verlagsleitung, Autor, Softwareentwickler, Graphiker, Webdesigner… und Sekretärin!“

INTERVIEW 02Valerie: „Naja, manchmal ist die Arbeit auch ziemlich nervig. Steuererklärungen zählen nicht zu meinen liebsten Beschäftigungen. Mich motiviert jedoch, wenn ich CHECK! mit meinen Schülerinnen und Schüler einsetze und merke, dass es richtig und wichtig ist, was wir tun. Außerdem bekommen wir immer wieder großartige Rückmeldungen von Kolleginnen und Kollegen. Oft auch von wildfremden Personen. Eine Dame schrieb in die Betreffzeile ihrer Überweisung: ‚Vielen Dank für das tolle Konzept.'“

INTERVIEW 03Philippe: „Die Arbeit macht einfach Laune! Wir erschaffen etwas, an das wir glauben. Und es musste gemacht werden. Warum also nicht von uns?“

 


Die obigen Fragen wurden in unzähligen Gesprächen, Fortbildungen und Präsentationen gestellt und vom Raup&Ritter Verlag zu diesem Interview zusammengeführt.


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Valerie Wildenmann (Jahrgang 1977)
lebt und arbeitet momentan in Mannheim …
… als Sonderpädagogin in der Inklusion an der Rheinauschule Grundschule
… als Lehrerin für Naturwissenschaften an der Rheinauschule Förderschule
… als „Praxisbegleitung für inklusive Bildungsangebote“ für das Staatliche Schulamt Mannheim
Davor lebte und arbeitete sie in Offenburg…
… als Klassenlehrerin an der Waldbachschule (Förderschule)
… als Kooperationslehrerin an verschiedenen Grundschulen
… als Mitglied im Schulleitungsteam der Förderschule
Davor studierte sie in Heidelberg…
… Lehramt an Grundschulen bis zum 1. Staatsexamen
… Lehramt an Sonderschulen bis zum 2. Staatsexamen


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Philippe Zwick Eby (Jahrgang 1976)
lebt momentan in Barcelona…
… und arbeitet als Klassenlehrer in der Grundschule der Deutschen Schule Barcelona
Davor lebte er in Strasbourg…
… und arbeitete als Klassenlehrer an der Waldbachschule (Förderschule Lernen)
und als Kooperationslehrer an der Konrad-Adenauer-Grundschule Offenburg
Davor lebte er in Köln…
… und arbeitete als Referendar an der Hermann-Gmeiner-Schule Köln (Förderschule Lernen)
Davor lebte er in Paris…
… und arbeitete als Fremdsprachen-Assistent an einer Gesamtschule in der Academie de Créteil
Davor studierte er in Berlin…
… Lehramt an Förderschulen (Humboldt-Universität) und Bildende Kunst (UdK Berlin)
Davor lebte er in Salvador de Bahia (Brasilien)…
… und arbeitete in den Favelas mit Straßenkindern


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Raup&Ritter Verlag (Jahrgang 2012)
sitzt momentan in Mannheim…
… und veröffentlichte im Januar 2016 die Online-Plattform „CHECK! Lehrerzimmer“
Davor saß er in Offenburg…
… und hatte 2014 einen Didacta Auftritt
… und bekam 2013 den Innovationsgutschein des Landes Baden-Württemberg
… und veröffentlichte von 2012 – 2014 die CHECK! Kompetenzliste in vier Schülerheften:
– MESSEN, ZÄHLEN, RECHNEN
– SPRECHEN, LESEN, SCHREIBEN
– ICH UND DIE WELT UM MICH HERUM
– LERNEN, GESTALTEN UND SICH BEWEGEN


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